Im japanischen Nara leben 1200 Hirsche in einem Park mitten in der Stadt. Sie werden dort verehrt und wissen das ganz genau; deshalb machen sie, was sie wollen. Die Stadt hat sieben Tempel und Schreine, die auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste stehen – die allermeisten Besucher aber kommen wegen der Hirsche. Und füttern sie mit Keksen (das „kukki o kudasai!“ aus dem Episodentitel heißt: …
Autor: Reiseleiter (Seite 6 von 11)
Weil vor langer Zeit einmal eine Gottheit auf einem Hirsch nach Nara geritten kam, werden die Tiere in der japanischen Stadt bis heute verehrt. Mittlerweile sind es über tausend. Und ja: Hier und da gibt es Probleme …
(Kukki o kudasai bedeutet: Gib mir einen Keks!)
Manche Sätze in einer Reportage fallen einem gestrengen Schlussredakteur zum Opfer.
Bei manchen Sätzen weiß man das schon vorher.
>> Sein Zimmer war kein Zimmer, sondern ein mittelgroßer Bungalow, dessen Terrasse auch keine Terrasse war, sondern eine Art Innenhof mit avantgardistisch designten Liegen und Sesseln, zu dem auch die Bewohner der beiden benachbarten Bungalows Zugang hatten. Der kleine Komplex, hatte man Siebeneisen beim Check-in erklärt, sei ein exklusives Refugium nur für seine Bewohner und optisch …
In lockerer Auswahl: Passagen aus meinen Notizbüchern, die es nie aus meinen Notizbüchern hinaus geschafft haben. Unbearbeitet, aus dem Zusammenhang gerissen, manchmal reichlich wirr. Heute: Dunxiong, Tibet.
>> Was ein schreckliches Kaff! Zugeschissen, zugemüllt, auf dem kaum erkennbaren Gehsteig kommen einem Kühe entgegen, die in jenem Moment Durchfall bekommen, in dem man sich an ihnen vorbei zwängt. Zum Glück geht es morgen Früh früh weiter!
Wobei: Fast wäre es sofort weiter gegangen, mein armer Fahrer hatte schon Sorgenfalten auf der Stirn. Im ersten, gähnend leeren Hotel kennt man mich nicht – „Keine Reservierung! …
Hin und wieder wandere ich mit Kopfhörern. Ich liebe dieses Gefühl, aus dem dichten Wald hinauszutreten auf freies Feld, und just in diesem Augenblick beginnt bei Mahlers 5.Sinfonie das Scherzo, als habe die Musik auf genau diesen Moment gewartet, in dem man aus der Dunkelheit hinaus ins Licht tritt. Allerdings mache ich das nicht oft – ich bin mir durchaus bewusst, was man alles verpasst, …
Neulich habe ich irgendwo gelesen, dass das Wegfallen der Sprachbarriere die größte Veränderung sei, die dem Reisen in den vergangenen Jahren widerfahren ist. Dank Übersetzer-Apps wie Google Translate könne mitlerweile doch jeder mit jedem kommunizieren, und die babylonische Sprachvielfalt der Welt stelle in den meisten Fällen kein Problem mehr da – also zumindest dort, wo der Smartphone-Akku noch Saft hat und Wi-Fi vorhanden ist.
Nun kann man darüber streiten, ob nicht die Unmöglichkeit des Reisens 2020 eine noch größere Veränderung gewesen ist, aber lassen wir das. Beschäftigen wir uns lieber mit der These oben, dem Wegfall der Sprachbarriere. Das hier ist der Text auf einer Speisekarte, die freundliche Restaurantbetreiber in Tokio für …
Manchmal übersieht man die Linernotes bei Podcasts ja, geht mir auch hin und wieder so. Bei der aktuellen Tracks & Travels-Folge über das Hilfsprojekt in Karnataka (ein paar Zentimeter weiter unten) aber liegen mir die wirklich sehr am Herzen, deswegen …
Wer schon mal in Indien war, weiß: Es ist so gut wie unmöglich, Kinder dazu zu bringen, nicht in die Kamera zu schauen. Bei Erwachsenen schafft man das eigentlich auch nicht. Selbst, wenn es gleich nebendran so etwas absolut Faszinierendes zu sehen gibt wie …. den Bau einer Biogasanlage.
Neulich hab ich in Rothenburg übernachtet, in dem ob der Tauber, wie es korrekt heißt. Möglicherweise war ich in dieser Nacht der einzige Gast in einer Stadt, die in normalen Zeiten drei Millionen Menschen jährlich besuchen. Ich kam nachmittags an, absolvierte drei Termine und beschloss, einen kleinen Spaziergang …
Die Fotos oben sind alle von Codfish Island, der Insel, von der ich in der aktuellen Podcast-Folge erzählt habe („Die schrägen Vögel von Neuseeland“, ein paar Zentimeter …