„Der Urwald von morgen“ – der Slogan des Nationalparks Hunsrück-Hochwald fasst in vier Worten wunderbar all das zusammen, für was ein solches Schutzgebiet steht. Obwohl – oder gerade weil – den Park bislang nicht so viele kennen: Schaut. Euch. Den…
Kategorie: Wandern (Seite 1 von 1)
gestern war ich in Eurem Forst, zum Wandern, passenderweise an einem Tag, an dem uns allen abends in den Nachrichten erklärt wurde, wie beschissen es um den Wald bestellt ist. Dazu später noch ein bisschen mehr – jetzt aber erst einmal das hier:
Na, was haben wir denn da? Ein kleines Fichtelein haben wir da. Ganz jung noch, man muss schon genau …
In der neuen Podcast-Folge “Die Stille des Grüns” (siebzehn Zentimeter weiter unten …) erwähne ich Fotos, die ich in den Grasslands mit dem iPone geschossen und beschriftet habe, um den Weg zurück zum Mietwagen zu finden. So sahen die aus:
Man denkt ja manchmal naiverweise, Wandern sei eine klare und gradlinige Angelegenheit: Man startet an Punkt A und wandert zum Punkt B. Und dann schaut man abends auf sein Telefon (mit dem man das Routing aufgezeichnet hat) – und entdeckt sowas hier:
Tja, und dann versucht man sich zu erinnern, was da wohl los war. Plötzliche Orientierungslosigkeit? Mangelnde Entschlusskraft angesichts einer möglichen Abkürzung? Auswirkungen einer etwas zu großen und etwas zu kräftigen Weinschorle? In meinem Fall war es: das Selfie oben. Und die drei Anläufe mit Selbstauslöser, bis ich tatsächlich im Bild war.
Manchmal sind die steinigsten Wege die besten.
Nicht bloß beim Wandern.
Wandern gilt ja gemeinhin das beste Therapeutikum, das man sich in dieser außer Rand und Band geratenen Welt nur vorstellen kann. Wandern hilft. Es hilft gegen Bluthochdruck und Gefäßverengung, es hilft bei Diabetes und Schlafproblemen und dem Eingerostetsein im Allgemeinen, und wahrscheinlich wirkt es auch der Demenz und andere geistigen Verfallserscheinungen im Alter entgegen, Neurowissenschaftler vermuten das jedenfalls ganz stark. Wandern beugt depressiven Stimmungen vor und rückt mit seinen regelmäßigen „Geschafft!“-Momenten auch ein angeknackstes Selbstbewusstsein wieder zurecht. Wer aus dem Tal zu einer Alm hoch oben schafft, weiß: Das Leben besteht aus Etappen, die man nacheinander meistern kann – auch wenn sie einem auf den ersten Blick unbezwingbar erscheinen. „Ich kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann“, hat Kierkegaard gesagt. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn Wandern nicht auch gegen dieses Drecksvirus helfen würde.
Zumindest im Kopf.
Zumindest ein bisschen.