Wenn ich das richtig weiß, gab es früher kein Wort für blau – erst kurz vorm Mittelalter entstand blao, was im Althochdeutschen soviel wie schimmernd bedeutete. Wahrscheinlich heißt der blaue Himmel auch seit damals erst blauer Himmel (in den Jahrhunderten davor haben die Menschen wahrscheinlich so was gesagt wie: „Sire, sehen Sie nur! Kein einzig‘ Weiß am Firmament!“)

Hier im Rhein-Main-Gebiet sah der Himmel bis vor kurzem nur selten aus wie auf dem Foto. Wir haben hier ziemlich oft Hochnebel, oder es ist diesig, oder der eigentlich makellos blaue Himmel wird von all den Flugzeugen durchschnitten, die in Frankfurt im Minutentakt starten oder landen. Aus gegebenem Anlass passiert das in diesen Wochen ja eher seltener, und weil da oben sich außerdem mehrere meteorologische Variablen aufs Glücklichste zusammenfügen, steht man morgens auf, schaut aus dem Fenster und – genau.
Jeden Tag. Seit Wochen. Klarheit, absolute.
Immerhin dort oben.