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Wandern gilt ja gemeinhin das beste Therapeutikum, das man sich in dieser außer Rand und Band geratenen Welt nur vorstellen kann. Wandern hilft. Es hilft gegen Bluthochdruck und Gefäßverengung, es hilft bei Diabetes und Schlafproblemen und dem Eingerostetsein im Allgemeinen, und wahrscheinlich wirkt es auch der Demenz und andere geistigen Verfallserscheinungen im Alter entgegen, Neurowissenschaftler vermuten das jedenfalls ganz stark. Wandern beugt depressiven Stimmungen vor und rückt mit seinen regelmäßigen „Geschafft!“-Momenten auch ein angeknackstes Selbstbewusstsein wieder zurecht. Wer aus dem Tal zu einer Alm hoch oben schafft, weiß: Das Leben besteht aus Etappen, die man nacheinander meistern kann – auch wenn sie einem auf den ersten Blick unbezwingbar erscheinen. „Ich kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann“, hat Kierkegaard gesagt. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn Wandern nicht auch gegen dieses Drecksvirus helfen würde.
Zumindest im Kopf.
Zumindest ein bisschen.
Neulich nach dem Aufwachen in Neuseeland:
Wie im übrigen Leben ist natürlich auch beim Reisen vieles eine Frage der Perspektive – die Welt sieht aus der Sicht eines Falken eben anders aus als aus der Sicht einer Kröte … ist ja klar, weiß jeder …Und trotzdem denken wir alle viel zu selten daran, auch mal die Perspektive zu wechseln, oder? Müsste man viel öfter machen! Sich mal auf den Bauch ins Gras legen und den kleinen Käfern dabei zusehen, wie sie die Halme rauf und wieder runter flitzen. Oder auch nur mal in die Hocke gehen, um sich die Welt mal aus der Perspektive seines Hundes anzuschauen -doch! Die sieht dann anders aus! Und natürlich könnte man auch mal wieder auf nen Baum klettern für die Eichhorn-Perspektive, aber da rate ich dann doch eher von ab …zumindest ab einem gewissen Alter.