Wandern gilt ja gemeinhin das beste Therapeutikum, das man sich in dieser außer Rand und Band geratenen Welt nur vorstellen kann. Wandern hilft. Es hilft gegen Bluthochdruck und Gefäßverengung, es hilft bei Diabetes und Schlafproblemen und dem Eingerostetsein im Allgemeinen, und wahrscheinlich wirkt es auch der Demenz und andere geistigen Verfallserscheinungen im Alter entgegen, Neurowissenschaftler vermuten das jedenfalls ganz stark. Wandern beugt depressiven Stimmungen vor und rückt mit seinen regelmäßigen „Geschafft!“-Momenten auch ein angeknackstes Selbstbewusstsein wieder zurecht. Wer aus dem Tal zu einer Alm hoch oben schafft, weiß: Das Leben besteht aus Etappen, die man nacheinander meistern kann – auch wenn sie einem auf den ersten Blick unbezwingbar erscheinen. „Ich kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann“, hat Kierkegaard gesagt. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn Wandern nicht auch gegen dieses Drecksvirus helfen würde.
Zumindest im Kopf.
Zumindest ein bisschen.